Man fühlt sich fast in einer Simpsons-Episode, wenn die Stadt Bern, wie das fiktive Springfield, eine Glasglocke über die Stadt spannt und die Aussenwelt sich selbst überlässt. Die FDP.Die Liberalen Kanton Bern nimmt die Einsprache des Berner Gemeinderats mit Befremden zur Kenntnis. Zumal die Stadt Bern schon jetzt eine Sistierung des Projekts und eine Überprüfung der Notwendigkeit im Rahmen einer globalen Betrachtung, die den gesamten Verkehr einbezieht, fordert. Damit ist offensichtlich, dass die rot-grüne Stadtregierung gar kein Interesse hat, die Situation für den motorisierten Verkehr rund um Bern zu verbessern.
Grossrätin Sandra Hess sieht die Aktion des Berner Gemeinderats als reine Verhinderungstaktik: «Das ist einmal mehr ein Frontalangriff aufs Auto, welcher ohne Rücksicht darauf, ob das Fahrzeug beruflich oder privat genutzt wird, stattfindet. Darunter leiden Wirtschaft, Gewerbe, Tourismus und Personen, welche auf das Auto angewiesen sind.»
Leiden werden aber auch die umliegenden Gemeinden. Denn wenn es auf der Autobahn nicht weitergeht, suchen sich die Verkehrsteilnehmer andere Routen und verstopfen Dörfer und Quartiere. Ein weiteres Problem ist die Verzweigung der A1 auf die A6 in Richtung Biel bei Schönbühl, wo es regelmässig einstaut. Dadurch wird die Sicherheit beeinträchtigt.
Auch Nationalrat Christian Wasserfallen versteht die Einsprache nicht: «Der Ausbau der A1 von drei auf vier Spuren ist ein Projekt der Astra mit nationaler und internationaler Bedeutung. Der Ausbau betrifft weder Gemeindegebiet, noch ist die Stadt Bern Bauherrin. Es geht hier einmal mehr um eine reine Nabelschau der Stadt Bern.»
Die FDP.Die Liberalen Kanton Bern finden, dass wohlverstandener Klimaschutz nicht bedeutet, schädlichen Stau in Kauf zu nehmen und Projekte zu verhindern, welche auch der Verkehrssicherheit dienen. Ausserdem ist zu beachten, dass der motorisierte Verkehr immer umweltfreundlicher wird. Die FDP.Die Liberalen fordern deshalb, dass der Ausbau der A1 zwischen Bern Wankdorf und Schönbühl wie geplant ausgeführt wird.